Das Konzept eines grafitmoderierten gasgekühlten Reaktors erlaubt es, im
Reaktorkern so hohe Temperaturen zu erzeugen, dass man Turbineneintrittstemperaturen
und damit Kreislaufwirkungsgrade erreicht, wie sie bei fossilen Kraftwerken auch in
den 60er Jahren schon üblich waren. Also Dampftemperaturen über 500 °C und
Wirkungsgrade von ca. 40 %.
Die Bauform der Hochtemperaturreaktoren zwang gegenüber den 1970 betriebenen
bzw. in Bau befindlichen Leichtwasserreaktoren zu wesentlich geringeren
Leistungsdichten im Reaktorkern und damit größerem Bauvolumen. Dieser für die
Investitionskosten eines Hochtemperaturreaktors nachteilige Umstand, hat aber den Vorteil
einer spezifisch geringeren Nachwärmeerzeugung, was die Nachwärmeabfuhr und
damit die Verhinderung von Kernschmelzen erleichtert.
Ziel bei der Entwicklung der Hochtemperaturreaktoren war es daher, die aus der Physik resultierenden
Sicherheitsvorteile zu nutzen. Die Reaktorleistung stabilisiert sich auf grund inhärenter
physikalischer Gesetzmäßigkeiten durch den negativen Temperaturkoeffizienten der
Reaktivität von selbst. Zudem ergab die große Wärmespeicherkapazität der
Reaktoreinbauten mehr Zeit für Eingriffe in Prozessabläufe bei Abweichungen vom
bestimmungsgemäßen Betrieb.
Diese systembedingten und naturgesetzlich vorhandenen Sicherheitseigenschaften
wurden wie bei allen kerntechnischen Anlagen ergänzt durch weitere technische und
organisatorische Maßnahmen, die einen hohen Sicherheitsstandard garantieren:
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Qualitätssicherungsmaßnahmen in allen Stadien der Planung,
Errichtung und Betrieb |
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Redundanz der sicherheitstechnisch wichtigen Komponenten und Systeme |
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Räumlich getrennte Aufstellung von sicherheitstechnisch wichtigen
Komponenten
und Systemen |
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Diversitäre Ausrüstung von sicherheitstechnischen Systemen |
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Berücksichtigung von und Vorkehrungen gegen das Auftreten von
angenommenen Störfällen |
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Auslegung der Anlage gegen Einwirkungen von Außen wie Erdbeben,
Explositionsdruckwellen und Flugzeugabsturz |
Hochtemperaturreaktoren zeichnen sich darüber hinaus durch eine
Vielzahl von hintereinander gestaffelten Sicherheitsbarrieren aus: |
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Brennstoffteilchen mit ihren Beschichtungen |
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Grafitmatrix der Brennelemente |
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Umschließender Druckbehälter |
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Reaktorgebäude |
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